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Folter in Amerika

Das Schlimme an der Folterdiskussion – ausgelöst durch die Veröffentlichung des Berichts des US-Kongresses über die CIA-Aktivitäten Anfang Dezember 2014 – war nicht, dass man dem Geheimdienst vorwirft, Gefangene mit Waterboarding, Schlafentzug und anderen abscheulichen Techniken gequält zu haben. Von Geheimdiensten und ihren Schergen sollte man nichts anderes erwarten. Das wahrhaft Verheerende ist die Uneinsichtigkeit der politischen Herren dieser Folterknechte, die nicht sehen und verstehen, dass man eine Gesellschaft ent-zivilisiert und vertiert, wenn Folter als Instrument des politischen Tagesgeschäftes (unter welchen Bedingungen auch immer!) zugelassen wird. Die Anwendung von Folter bedeutet für zivilisierte Gesellschaften einen ethischen Rückschritt. Nur am Rande sei erwähnt, dass der aufklärungstechnische Nutzen drastischer Verhörmaßnahmen in den allermeisten Fällen sehr beschränkt bleibt. Ein Staat, der Folter nutzt, verkauft seine freiheitliche Seele für keinen Gewinn!

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