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Schutz der Nationalen Identität

Man hört es immer wieder und seit die Flüchtlinge in Scharen zu uns kommen, wieder häufiger und lauter – den Ruf nach dem Schutz unserer nationalen Identität. Mal abgesehen von der ungeklärten und angesichts der langen und nicht eben geradlinigen Geschichte der Deutschen auch schwer zu beantwortenden Frage, was denn „unsere“ nationale Identität überhaupt wäre, offenbart diese Forderung doch vor allem eine tiefe Verunsicherung derer, die sie äußern. Wer seine eigene persönliche Identität nur aus der Zugehörigkeit zu einem „kollektiven Über-Ich“, wie der Nation herleiten und sich solcherart selbst vergewissern kann, für den ist der bedingungslose Schutz dieser nationalen Identität im wahrsten Sinne existentiell. Hier wären sich dann aber deutschtümelnde Spießbürger und plärrende Rechtspopulisten einig mit verstörten Bewohnern des Vorderen Orients und Nordafrikas, die mangels persönlicher Erfolgserlebnisse in ihrem religiösen Glauben und hergebrachten Traditionen ihre Selbstdefinition verankern. In diesem Fall nicht als nationale, sondern als religiöse Identität, die an die Stelle von Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit tritt.

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