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Rettet den EFSF und wählt Putin

Gestern wurde mit Kanzler-Mehrheit der Rettungsschirm EFSF im Deutschen Bundestag beschlossen. Viele Skeptiker in den Regierungsfraktionen haben ihre Einwände runtergeschluckt und zugestimmt, um der Regierung keine Steine in den Weg zu rollen.

Gestern wurde mit Kanzler-Mehrheit der Rettungsschirm EFSF im Deutschen Bundestag beschlossen. Viele Skeptiker in den Regierungsfraktionen haben ihre Einwände runtergeschluckt und zugestimmt, um der Regierung keine Steine in den Weg zu rollen. Schließlich ist lange genug darüber spekuliert worden, dass ein schwaches Stimmergebnis aus CDU und FDP die Kanzlerin schwächen würde. Und ich habe schon vor Wochen gesagt, dass es am Ende bei der „Entscheidung im Herbst wieder einmal nicht um die Sache – und schon gar nicht um die Suche nach der moralisch und fiskalisch besten Lösung – gehen (wird), sondern nur um die Köpfe (der Regierung), die gerettet werden müssen.“

Anfang der Woche wurde bekannt, dass Wladimir Putin im kommenden Jahr als Kandidat bei der Präsidentschaftswahl antreten wird. Er wird so zum Nachfolger seines Nachfolgers. Auch das hat sich bereits vor längerer Zeit abgezeichnet, als nämlich Russland konsequent in eine Putinokratie umgewandelt wurde. Das geht so: Wenn der Präsident nicht mehr in eigener Person Präsident sein darf, dann wird er halt Ministerpräsident unter einem Präsidenten, den er selbst installiert und vom Volk hat wählen lassen. Getreu dem Motto, dass es dem wahren Machthaber doch egal sein kann, wer unter ihm und von seinen Gnaden als Präsident dient. Das Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel mit Dmitri Medwedew kann er noch ein paar Mal spielen; beide Herren sind für russische Herrscher-Verhältnisse (man vergleiche: Gromyko, Andropow und Co) verhältnismäßig jung.

Zudem hat der designierte Wahl-Zar Putin – noch  russischer Ministerpräsident – vor  Intellektuellen eine weitere Facette seines Weltbildes enthüllt. Er wandte sich gegen die Verwendung von Fremdwörtern; laut einem Zeitungsbericht nannte er sie „beleidigend“. „Demokratie“ ist übrigens ein Fremdwort – zumindest im Russischen, und wohl ganz besonders für Herrn Putin, den „lupenreinen Demokraten“.

Das kann ja heiter werden!
Ein schönes Wochenende und einen sonnigen Tag der Deutschen Einheit
wünscht Ihnen / Euch
Michael Bross aus Sindlingen
  • Erstellt am .