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Die Freiheitsliebe der Intellektuellen

Im Moment ist es fast unmöglich, einen Wochenkommentar zu den aktuellen Ereignissen zu schreiben. Kaum hat man eine Zeile niedergeschrieben, da überschlagen sich schon die Ereignisse in Berlin, in Brüssel, in Europa. Unsere Herrscher wissen selbst schon nicht mehr, wie sie auf die Volten und Wenden ihrer Partner reagieren sollen. Hatten wir nicht gerade vor ein paar Tagen die hochheilige Versicherung zu hören bekommen, jetzt werde alles gut! Der Rettungsschirm sei aufgespannt, er sei groß genug, nun werde sich die Lage beruhigen. Dann sollten die Griechen erst eine Volksabstimmung bekommen, dann eine Allparteienregierung ...

Und jetzt ist der große Schirm schon wieder nicht mehr groß genug. Die Bundesbank soll ihre Goldschätze rausrücken, damit man sie versilbern kann, um damit die Hebel für die Rettungskapriolen noch mal zu vergrößern. Verstehe das mal einer. Deshalb widme ich mich heute einem anderen Thema, nämlich der Freiheitsliebe der Intellektuellen.

Im Moment ist es fast unmöglich, einen Wochenkommentar zu den aktuellen Ereignissen zu schreiben. Kaum hat man eine Zeile niedergeschrieben, da überschlagen sich schon die Ereignisse in Berlin, in Brüssel, in Europa. Unsere Herrscher wissen selbst schon nicht mehr, wie sie auf die Volten und Wenden ihrer Partner reagieren sollen. Hatten wir nicht gerade vor ein paar Tagen die hochheilige Versicherung zu hören bekommen, jetzt werde alles gut! Der Rettungsschirm sei aufgespannt, er sei groß genug, nun werde sich die Lage beruhigen. Dann sollten die Griechen erst eine Volksabstimmung bekommen, dann eine Allparteienregierung ...

Und jetzt ist der große Schirm schon wieder nicht mehr groß genug. Die Bundesbank soll ihre Goldschätze rausrücken, damit man sie versilbern kann, um damit die Hebel für die Rettungskapriolen noch mal zu vergrößern. Verstehe das mal einer. Deshalb widme ich mich heute einem anderen Thema, nämlich der Freiheitsliebe der Intellektuellen.

Linke Milieus von Intellektuellen, Schriftstellern und Künstlern oder Journalisten verstehen unter Freiheit zunächst einmal ihre Meinungs- und Pressefreiheit. Das liegt ihnen verständlicherweise am Herzen. Sie wollen die Freiheit, lautstark ihre Meinung zum Ausdruck bringen zu dürfen, ohne von der Obrigkeit zur Verantwortung gezogen zu werden. Wenn der Staat hier Regeln erlassen will, dann rufen sie laut: Zensur! Jüngstes Beispiel war das EU-Mitgliedsland Ungarn, wo die Regierung ein in der Tat Knebelwirkung entfaltendes  Presserecht einzuführen trachtete. Die lautstarke Unterstützung auch aus dem Ausland war den ungarischen Intellektuellen sicher.

Bei anderen Formen menschlicher Tätigkeiten hält sich die Freiheitsliebe der Intellektuellen dagegen sehr in Grenzen: Handwerker, Gewerbetreibende und Industrielle sollen durch ein möglichst engmaschiges Netz von Aufsichtsbehörden – manche heißen bzw. hießen früher auch so: Finanzaufsicht, Gewerbeaufsicht – überwacht werden.

Daraus spricht eine Art Double Think à la Orwell: Eine staatliche Aufsicht über Kunst, Kultur oder Meinung wird (zu Recht) vehement abgelehnt, aber für andere Erzeugnisse menschlichen Schaffens gibt es kaum Unterstützung von Geistesarbeitern. Sind Industriegüter oder Handwerksprodukte der Zuwendung durch Intellektuelle nicht würdig?

Oder tritt hier einfach die allgemein menschliche Ignoranz zu Tage, die immer nur die Ergebnisse der eigenen Schaffenskraft besonders würdigt, anderer Menschen Tun aber als nebensächlich ignoriert?

Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen / Euch
Michael Bross aus Sindlingen

  • Erstellt am .