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Furztrocken

Unsere Umweltpolitiker, Umweltaktivisten und Umweltwissenschaftler treffen sich auf Bali, um unter tropischer Sonne über den Klimawandel zu diskutieren und ein neues Klimaschutzabkommen zu verhandeln. Das will ich hier und heute gar nicht kommentieren. Aber am Rande dieser Konferenz zeichnen sich wirklich berichtenswerte und einzigartige Neuentwicklungen ab. Da kann ich nicht dran vorbei...

Kängurus könnten demnächst Karriere machen, und nicht etwa im Weitsprung. Australische Wissenschaftler wollen jetzt herausgefunden haben, dass die Kängurus - obwohl Pflanzenfresser - die Atmosphäre nicht mit klimaschädlichen Gasen belasten. Im Gegensatz zu Kühen und Schafen furzen solche Beuteltiere also klimaneutral. So was lässt einem ordentlichen Biologen keine Ruhe, dem muss er auf den Grund gehen. Und natürlich haben die Forscher auch herausgefunden, wie die Viecher das machen. Darüber wurde letztens im Radio berichtet. Da wir nicht mal näherungsweise auf den 1. April zugehen, denke ich, dass es sich nicht um einen Aprilscherz handelt. Von Adventsscherzen habe ich noch nicht gehört. Sei's drum!

Das Geheimnis der methanfreien Känguru-Winde seien - so hört man aus down under - Bakterien, die im Verdauungstrakt leben und durch ihre segensreiche Tätigkeit dafür sorgen, dass Kängurus nicht klimastraffällig werden. Nun wäre ja kein gutes Forschungsteam, wer sich nicht sofort die Frage stellt, wie man diese neue, um(welt)werfende Erkenntnis in eine Produktidee transformieren könnte. Am besten was medizinisches, da kann man Patente anmelden und Geld verdienen. Umweltschutz schafft doch Arbeitsplätze und generiert Einkommen, steht überall zu lesen.

Und so denken sich das die Wissenschaftler: Aus den Känguru-Erkenntnissen erschaffen wir eine Pille für die Kuh. Im Vormagen der Wiederkäuer geparkt, sorgen die Wirkstoffe dafür, dass kein Methan bei der Verdauung entsteht. Den Kühen - so mutmaßen die Forscher - soll es gefallen, wenn es weniger bläht. (Wie haben die das rausgefunden? Durch Befragung?) Leider funktioniert die Känguru-Pille nicht bei allen Pflanzenfressern, nur bei denen mit vier Mägen. Bei den anderen flutscht das Pillending ganz natürlich durch bis zum Ausgang... Pech für Pferde, Esel und Elefanten! Der Satz: "Man ist, was man isst" gewinnt hier eine völlig neue Bedeutung.

Wenn es nun darum geht, auch die menschliche Verdauung klimaunschädlich zu gestalten, müssten die Anbieter von Buletten (neudeutsch: Hamburger) eingeschaltet werden. Erstens haben die das nötige Kleingeld, um aufwändige Entgasungsstudien zu bezahlen, zweitens ein doppeltes Interesse an dem Thema: Nicht nur ihr Rohstoff (Rindvieh), sondern auch ihr Kunde sollte klimafreundlich ...pffft.

Man fragt sich schon, welche Blüten oder besser: Gase die Klimahysterie noch treiben wird.

Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen/Euch
Michael Bross aus Sindlingen

  • Erstellt am .