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Betreuungs-Hickhack

Welch ein Hickhack!
Das Betreuungsgeld ist gescheitert – vorerst zumindest. Der Bundestag hat am Freitag nicht mehr darüber entschieden. Aber: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Leider, muss man in diesem Falle wohl sagen. Denn kaum eine teure familienpolitische Maßnahme ist so umstritten, wie das Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kinder nicht in eine Kindertagesstätte schicken. Wie wäre das denn im normalen Leben?

Welch ein Hickhack!
Das Betreuungsgeld ist gescheitert – vorerst zumindest. Der Bundestag hat am Freitag nicht mehr darüber entschieden. Aber: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Leider, muss man in diesem Falle wohl sagen. Denn kaum eine teure familienpolitische Maßnahme ist so umstritten, wie das Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kinder nicht in eine Kindertagesstätte schicken. Wie wäre das denn im normalen Leben?

Wenn man jemandem ein nützliches Geschenk machen will – bietet man ihm dann auch Geld an, wenn er es ausschlägt? Genau das machen wir mit dem Betreuungsgeld im Drama „Schicken wir unsere Kinder in die Kita?“, das gerade in Berlin gespielt wird. Wenn wir als Gesellschaft der festen Auffassung sind, dass Kinder in einen Kindergarten gehen sollten –  und angesichts der komplexen Lebenssituation spricht ja einiges dafür! – dann müssen wir dem Staat den Auftrag geben, für die Bildung der Kleinen ein gutes Angebot zu schaffen, damit Kinder schon in frühem Alter lernen, sich in der Gesellschaft zurechtzufinden.

Wir sollten zu dem Angebot dann auch stehen und verkünden, dass es nützlich und (für die Kinder) wünschenswert ist, es zu nutzen. Wenn Eltern es nicht wahrnehmen wollen, weil sie zum Beispiel der Meinung sind, dass sie selbst alles besser können als Kindergärtnerinnen und Erzieher, dann haben sie die volle Freiheit, ein gutes, nützliches und sinnvolles Instrument auszuschlagen.

Aber warum müssen sie dafür eine Kompensation bekommen? Bekomme ich demnächst eine Rückvergütung meiner Steuern, weil ich als Nichtschwimmer keine Schwimmbäder in Anspruch nehme? Wenn man Familien etwas Gutes tun möchte und ihnen Geld zukommen lassen will, dann sollten die Steuern gesenkt oder das Kindergeld erhöht werden. Man könnte auch alle Mütter per Zeitvertrag zu öffentlich Bediensteten machen, mit einem ordentlichen Vertrag à la TVÖD (früher BAT) und vier Wochen Urlaub im Müttergenesungswerk.

Aber den Kitabesuch zu propagieren und dann Geld dafür anzubieten, dass er nicht wahrgenommen wird, ist schlicht Blödsinn.

Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen/Euch
Michael Bross aus Sindlingen
  • Erstellt am .