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Starenkästen

Als ich vorgestern aus dem Urlaub zurück fuhr, entdeckte ich entlang jeder Landstraße in Mecklenburg-Vorpommern massenhaft Starenkästen. Manchmal standen drei oder vier der Dinger in wenigen Kilometern Abstand. Solcher Art perfekt überwacht, hat man als Autofahrer kaum eine andere Wahl, als sich sklavisch dem unerfindlichen Rhythmus des 100-80-70-60-Reigens anzupassen.

Wenn es darum geht, die kleinen Dinge des Lebens zu regeln und den kleinen Leuten die Macht des Staates und seines Apparates zu beweisen, sind die Deutschen sehr konsequent. Wer gegen dämliche Geschwindigkeitsregeln verstößt, wird mit der gesamten hochtechnisierten Perfektion des Staates verfolgt, zur Strecke gebracht und bestraft.

Als ich das Radar-technische Spießrutenlaufen ohne größere mentale oder (hoffentlich) pekuniäre Beschädigungen absolviert hatte, fragte ich mich aber schon: Wo sind die Starenkästen, die bei den wirklich wichtigen Gesetzen und Regelungen für konsequente Einhaltung sorgen? Wer blitzt eigentlich unsere Kanzlerin bei ihren Verstößen gegen die No-Bail-Out- Klauseln? Und muss sie mit "Führer"-Schein-Entzug rechnen, wenn sie das Gaspedal der Alternativlosigkeit zu fest durchdrückt?

Wie gesagt, das war auf dem Rückweg vom Ostsee-Urlaub. Und da war ich ganz erholt und entspannt, und man darf doch mal träumen, wenn man aus dem Urlaub kommt.

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